Der Vorsprung des EU-Schiffbaus beruht auf der Komplexität, Qualität, Individualisierung, Lieferzeit und den Lebenszyklusdienstleistungen (z. B. Wartung, Reparatur und Nachrüstung vor Ort) der hergestellten Schiffe. In den letzten zehn Jahren haben die kleinen und mittleren Werften (KMU) in der EU jedoch einen Wettbewerbsnachteil in ihren Marktsegmenten erfahren, da die Konkurrenz aus anderen globalen Regionen, die von niedrigeren Arbeitskosten oder einem höheren Automatisierungsgrad profitieren, zugenommen hat. Darüber hinaus müssen KMU-Werften auch ein großes Hindernis im Zusammenhang mit Kapitalinvestitionen überwinden, die die Teilkosten für den Schiffbau übersteigen können. Infolgedessen sind aktuelle Automatisierungslösungen, die auf großen monolithischen Anlagen basieren, für die Produktivitätssteigerung in KMU-Werften nicht mehr geeignet. Daher benötigt der Schiffbau, und insbesondere kleine und mittelständische Werften, neue kosteneffiziente, konfigurierbare, modulare und flexible arbeiterzentrierte Methoden, die in der Lage sind, die Leistung der Arbeiter zu verbessern und Qualität und Präzision bei der Ausführung der arbeitsintensiven Aufgaben zu gewährleisten.

Mari4_YARD zielt auf die Implementierung eines Portfolios von arbeiterzentrierten Lösungen ab, indem es sich auf neuartige kollaborative Robotik und universelle tragbare Lösungen stützt. Die modularen, konfigurierbaren und nutzbaren Lösungen sollen die Ausführung arbeitsintensiver Aufgaben ermöglichen, indem sie die branchenspezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten der Arbeiter berücksichtigen. Darüber hinaus wird die Replizierbarkeit und die frühzeitige Übernahme des Technologieportfolios durch andere KMU-Werften durch verschiedene Maßnahmen in den Bereichen Schulung, Technologiebewertung, Benchmarking usw. sichergestellt, indem ein europaweites Netzwerk von didaktischen Musterfabriken eingerichtet wird, die allgemeine Testumgebungen und Vorführräume bieten sowie die Aus- und Weiterbildung von Werftarbeitern ermöglichen.

Im Projekt Mari4_YARD wird das CMT seine Erfahrungen aus den Gebieten Produktionstechnologien, Lebenszyklus-Analyse und Simulation einbringen. Das CMT wird mit Hilfe von Softwerkzeugen und den erwähnten Kenntnissen die gefunden Lösungen hinsichtlich ökonomischer als auch ökologischer Aspekte bewerten. Weiterhin trägt das CMT durch Informationsveranstaltungen dazu bei, die Ergebnisse der maritimen Community zugänglich zu machen.

Konsortium

This project receives funding from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme.